Bestimmung unbekannter Objekte auf Himmelsaufnahmen mit Hilfe
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zweier bekannter Objekte und bekannter Plattenmitte
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Es seien αt,δt (Rektaszension und Deklination des Tangential-
punktes) sowie αi,δi, i=1,2, (Rektaszension und Deklination zweier
bekannter Sterne) gegeben. Außerdem seien auf der Platte xi,yi,
i=1,2 die in einem orthonormalen Koordinatensystem, das die
gleiche Orientierung wie α- und δ-Richtungen haben muß, gemessen.
Dann können wir für alle weiteren Sterne zu α,δ (bzw. x,y) das
zugehörige x,y (bzw. α,δ) berechnen.
Zur Berechnung muß zunächst die Transformation zwischen den X,Y,
also den Koordinaten der Tangentialebene der Einheitskugel
parallel zur α- und δ-Richtung im Tangentialpunkt, und den
gemessenen Werten x,y der Platte bestimmt werden.
Da beide Koordinatensysteme orthonormal sind, kann die Tranfor-
mation nur aus einer Translation (xo,yo) plus einer Drehung mit
Maßstabsänderung (Θ,r; in x- und y-Richtung gleich groß) bestehen.
Sie enthält also genau die vier zu bestimmenden Größen xo1, xo2,
Θ, r. Mit Matrizen (Vektoren mit Überstrich) folgt:
_ _ _ _ _
Xi = D ∙ ( xi + xo ) = D ∙ xi + Xo , i=1,2. (1)
Dabei ist D die Drehmatrix:
┌ ┐
│ cos(Θ) -sin(Θ) │
D = r∙│ │ (2)
│ sin(Θ) cos(Θ) │
└ ┘ .
Betrachten wir die Differenz der für die zwei bekannten Sterne
nach (1) aufgestellten Gleichungen, wobei wir zur Abkürzung
_ _ _
U = X2 - X1 und
_ _ _
v = x2 - x1
setzen:
┌ ┐ ┌ ┐
_ _ │ v1 -v2 │ │ r∙cos(Θ) │
U = D ∙ v = │ │ ∙ │ │ (3)
│ v2 v1 │ │ r∙sin(Θ) │
└ ┘ └ ┘ .
Es folgt daher aus (3):
┌ ┐ ┌ ┐ ┌ ┐
│ r∙cos(Θ) │ 1 │ v1 v2 │ │ U1 │
│ │ = ───────── ∙│ │ ∙ │ │
│ r∙sin(Θ) │ v1²+v2² │ -v2 v1 │ │ U2 │
└ ┘ └ ┘ └ ─┘
(4)
┌ ┐
1 │ v1∙U1 + v2∙U2 │
= ───────── ∙│ │
v1²+v2² │ v1∙U2 - v2∙U1 │
└ ┘
und
U1²+U2²
r² = ───────── . (5)
v1²+v2²
Damit ist die Drehmatrix D und ihre Inverse D˜͂ bekannt:
┌ ┐
1 │ cos(Θ) sin(Θ) │
D˜͂ = ─∙│ │ . (6)
r │ -sin(Θ) cos(Θ) │
└ ┘
_
Die Größe Xo aus (1) ergibt sich dann zu:
_ _ _ _ _ _
Xo = Xi - D∙xi , speziell für i=1: Xo = X1 - D∙x1 . (7)
Also haben wir schließlich für alle weiteren Sterne (i=3,... )
_ _ _ _ _ _ _ _
Xi = D∙(xi-x1) + X1 bzw. xi = D˜͂∙(Xi-X1) + x1 . (8)
Mit (8) ist für beide Richtungen damit das Problem gelöst.